Anfahrt und Infos Igel an der Mosel



Der Ort Igel liegt am linken Moselufer, wo sich das tiefeingeschnittene Obermoseltal verengt und in die weite Trierer Bucht übergeht.


Der Moselort Igel liegt nahe bei Trier. Foto: Zender


Landschaftsprägend sind steile Felsen aus hartem Muschelkalk und aus weicherem Buntsandstein, die den Rand des Moseltales nach Norden begrenzen. Starke Höhenunterschiede innerhalb der Gemeinde (Igel liegt zwischen 130 m und 300 m über N.N.) bewirken ein abwechslungsreiches und sehr reizvolles Landschaftsbild. Ausgedehnte Wälder, Wiesen und Obsthaine runden dieses Bild ab. Unvergeßlich bleibt jedem Besucher ein Blick von den bizarren Felshöhen über das Moseltal, auf die Hunsrückwälder, in das Saartal und bis weit nach Luxemburg hinein.

Landschaftsräumlich gehört Igel sowohl zum Moseltal als auch zur Südeifel. Die "Alte Pfarrkirche" - exponiert auf einem Felssporn des Buntsandsteins mitten im Ort gelegen - markiert den südlichsten Punkt der Eifel.
Auf den steilen Hängen des Muschelkalkes wird Wein angebaut, vornehmlich die Rebsorte Elbling. Der Elbling gilt als eine der ältesten Rebsorten - wenn nicht gar die älteste - in Mitteleuropa. Er wurde bereits von den Römern an der Mosel vorgefunden und ist unter dem Namen "Uva albena" schon im 4. Jahrhundert beschrieben worden.

Das Moselufer lädt zu zahlreichen Aktivitäten ein, z.B. Angeln, Rad fahren, Inline skaten und Wasserski. Das Wanderwegenetz rund um Igel ist gut ausgebaut und durch einen Zubringer mit dem Fernwanderweg Moselsteig verbunden. 


Das Wahrzeichen des Ortes, die Igeler-Säule.
Zahlreiche Sehenswürdigkeiten machen den Ort so attraktiv:
Igel ist bekannt durch seine Igeler Säule, ein gut erhaltenes römisches, Mitte des 3. Jh. n. Chr. errichtetes Grabdenkmal, das nach der teilweise zerstörten Inschrift Luc. Secundinius Aventinus und S. Securus ihren Eltern als Ehrenmal errichten ließen. Es ist ein 22 m hoher Bau aus rotem Sandstein mit zahlreichen Skulpturen und Medaillonbildnissen.


Das ehemalige Bürgerhaus.
Sehenswert sind auch weitere, sehr alte Bauten, wie die Überreste einer römischen Urnengrabkammer aus dem 1­3. Jh., die Pfarrkirche, die erstmals 1265 erwähnt wurde, das über 400 Jahre alte Bürgerhaus (heute Gaststätte) und das Grutenhäuschen aus dem 13. Jh, ein kleines zweigeschossiges romanisches Bauwerk.

Dieses unscheinbare römische Bauwerk wurde im letzten Halbjahr aufwändig renoviert und zu einem hell erleuchteten Tempel umgebaut. Sechs mächtige Säulen, am Vorbau des Tempels angebracht, lassen Griechenlandkenner unwillkürlich an eine Miniaturausgabe des Parthenon-Tempels auf der Akropolis in Athen denken. Der Name Grutenhäuschen allein sagt nicht viel aus – doch das Gemäuer hat Geschichte: Das Grutenhäuschen ist ein oberirdischer römischer Grabtempel, unmittelbar an der Römerstraße gelegen, die von Igel and er heutigen „Löwener Mühle“ vorbeiführt und in die Hauptstraße von Trier nach Metz einmündet.
Der Begriff „Grutenhäuschen“ stammt aus dem 19.Jahrhundert. Der damalige Pfarrer Philipp Schmitt bezeichnet den römischen Grabtempel in einer Aufzeichnung von 1856 als „Crutenhäuschen“. Er führte diesen Begriff auf die „Cruten“ zurück – Wichtelänliche Wesen – die der Überlieferung nach dieses Haus bewohnt haben sollen. Gleichzeitig weist der Pfarrer aber auch auf eine Frau hin, welche hier wohnte und wirtschaftete (wahrscheinlich in den Weinbergen). Im Jahr 1921 nahm ein Baurat namens Dr. Krencker die Untersuchung des Grutenhäuschens in Angriff. Er leitet 1922 in seinem Bericht den Namen „Grutenhäuschen“ von Grotte ab und schreibt folgendes: „Grut ist noch heute die übliche Bezeichnung für Grotte. die Sage geht, dass in dem Häuschen als Schenkwirtin das Grutenfrauchen wohnte. Dem Trunke ergeben, vertrank sie ihr ganzes Vermögen. Um den Durst zu stillen, ging sie zum benachbarten Lischenborn. Das Wasser dieser köstlichen Quelle schmeckte ihr so vorzüglich, wie vor dem der Wein aus der Grut. Täglich klagte sie dem Lischenborn nun: „Hätte ich gewusst, dass du so gut schmeckst, hätte ich heute meine Grut noch.“ Die Sage vom Grutenhäuschen ist noch heute in der Igeler und der Liesberger Bevölkerung sehr lebendig.
Das Grutenhäuschen kann heute als gelungenes Resultat der Rekonstruktion eines römischen Grabtempels angesehen werden und ist inzwischen Blickfang und Anziehungspunkt für Einheimische und Touristen geworden.
Quelle:http://www.mosel.de